Solidarisch durch die Pandemie – Für soziale Gerechtigkeit und klare Abgrenzung zu Menschenfeindlichkeit, NS-Verharmlosung und Verschwörungsmythen

Seit mehr als einem Jahr wütet das Coronavirus durch unsere Gesellschaft und macht uns das Leben schwer. Kein Mensch freut sich darüber, dass die Fälle von psychischen Krankheiten steigen, viele ihren Job verloren haben oder ihren Betrieb schließen mussten. Wir alle sehnen uns danach, endlich wieder unbeschwerter schöne Momente mit vielen unserer Freund_innen und der Familie verbringen zu können, die Kolleg_innen auf der Arbeit zu sehen statt alleine im Homeoffice zu sitzen, einfach im Café oder der Kneipe zu sitzen und nicht gefühlt jede Woche neue Regelungen für unseren Alltag befolgen zu müssen. Kinder vermissen ihre Freund_innen aus der Schule, dem Kindergarten oder dem Verein. Gleichzeitig wissen wir, dass es täglich vermeidbare Todesfälle gibt und befürchten, dass sie auch diejenigen treffen, die uns lieb sind.

Während vielen ihr Job, Erspartes oder gar ihr Betrieb genommen wurde, konnten besonders wohlhabende und einkommensstarke Teile der Bevölkerung ihren Reichtum vergrößern. Viele verschulden sich aktuell und wissen noch nicht, wie sie diese Schulden wieder zurückzahlen sollen.
Wir fordern Steuersenkungen für Menschen mit niedrigem Einkommen, Arbeitsplatzsicherungen, einen wirksamen Rettungsschirm für Selbstständige, Gastro- und Kulturbetriebe – verwirklicht durch eine Solidaritätabgabe von Millionär_innen, denn: Wer hat, der gibt!

Während allein in Deutschland 750 Millionen € an Steuergeldern in die Impfstoffentwicklung gingen, liegen die Patentrechte und damit Gewinne bei den Pharmaunternehmen. Dass vor allem in ärmeren Ländern erst 2023 oder später geimpft werden kann, liegt vor allem auch daran, dass die Patente nicht freigegeben werden. Wir fordern die Patentrechtfreigabe für Impfstoffe und Medikamente, denn: Unsere Gesundheit ist keine Ware!

Während Pflegekräfte insbesondere in Alten- und Pflegeheimen sowie den Krankenhäusern, insbesondere Intensivstationen regelmäßig die Opfer der Pandemie sterben sehen und selber täglich ihre eigene Gesundheit riskieren, sind die Arbeitsbedingungen und der Lohn weiterhin ein Hohn.
Wir fordern bessere Arbeitsbedingungen und Löhne in der Pflege, denn: Mehr von und für euch ist besser für uns alle!

Während für viele Mitbürger_innen in der Pandemie die Wohnung zu teuer wurde und geflüchtete Mitbürger_innen in infektionstechnisch katastrophalen Massenunterkünften überleben sollten, standen viele Wohnungen und Hotelzimmer leer.
Wir fordern die dezentrale und würdevolle Unterbringung dieser Mitmenschen, denn: Niemand darf zurück gelassen werden, denn Recht auf sicheren Wohnraum und Gesundheit sind mehr wert als Profit!

Und während der Großteil der Menschen massive Einbußen im pivaten Leben ein Kauf nimmt, sich an die Maßnahmen hält, Masken trägt, Abstand hält und aufeinander Acht gibt, gibt es Menschen, die diese Situation ausnutzen, ihre Ideologien und Verschwörungstheorien zu verbreiten, die Maßnahmen ignorieren und somit weitere Infektionen und Tote wissentlich in Kauf nehmen. Auch wir sind unzufrieden mit der Coronapolitik der Regierungen auf Landes- und Bundesebene, aber nehmen die Gefahr durch das Virus ernst und wollen niemanden zurücklassen.
Deshalb fordern wir: Solidarisch durch die Pandemie!