*** FOODSHARING-ADVENTSKALENDER – Türchen 7 ***

Aktion
Datum
Samstag, 07.Dezember 2019
Zeit
Ganztägig
Eintritt
Frei

**** FOODSHARING-ADVENTSKALENDER – TÜRCHEN 7 ****
Heute gibt es ein Türchen von Aachen containert:
Viel zu viel genießbares Essen wird weggeworfen! Nimmt man alle verfügbaren Daten, kommt man auf über 20 Millionen Tonnen pro Jahr in Deutschland, etwa ein Drittel davon in Privathaushalten. Der Rest wird bereits auf den Feldern und Plantagen, in Schlachthäusern, beim Transport, bei der Weiterverarbeitung, in der Gastronomie und im Handel vernichtet. Beim Handel setzen Containernde an.

Sie gehen nach Ladenschluss zu den Supermarkt-Müllcontainern. Bewaffnet mit Handschuhen und Taschenlampen werden gute Lebensmittel aus den Tonnen geholt. Die Ausbeute ist oft groß: Obst, Gemüse und Brot findet man dort, aber auch alles andere, was man in den Geschäften so kaufen kann. Nicht selten mehr, als man verbrauchen kann.

Dass das möglich ist, deutet auf einen Missstand hin: Warum wird eigentlich so viel hergestellt, wenn wir es gar nicht brauchen? Bei Lebensmitteln ist das besonders krass – fast die Hälfte wird hier weggeworfen – aber auch bei nahezu allen anderen Konsumgütern gibt es ein Überangebot. Trotzdem können sich viele Menschen gesundes Essen, gute Kleidung oder ähnliches nicht leisten.

Der Grund ist einfach und traurig: Güter werden nicht hergestellt, um bestimmte Bedürfnisse zu befriedigen – Menschen satt machen, kleiden o.ä. – sondern um sie zu verkaufen. Natürlich mit einer gehörigen Portion Profit für die Unternehmen bzw. deren Chefs. Weil aber nicht nur ein Unternehmen beispielsweise Lebensmittel anbietet, sondern mehrere Handelsketten um die gleichen Kund*innen konkurrieren, bieten sie mehr an, als sie normalerweise verkaufen können. In der Hoffnung, überdurchschnittlich viele Kund*innen empfangen und bedienen zu können. Damit diese Hoffnung Realität wird, investieren sie riesige Summen in Werbung, die uns Konsument*innen in die Geschäfte locken soll. So werden Bedürfnisse geschaffen, die wir eigentlich gar nicht haben.

Das Überangebot und in der Folge die Überproduktion von Lebensmitteln und zahlreichen anderen Gütern ist also kein Versehen, sondern ein unvermeidbares Problem im Kapitalismus. Weil aber das Umweltbewusstsein vieler Kund*innen steigt wollen die Unternehmen gerne verschweigen, wie viel gutes Essen sie wegwerfen. Stattdessen hängen sie lieber Schilder auf, auf denen beschrieben wird, wie nachhaltig sie angeblich sind.

Durch das Containern kann das durchkreuzt werden. Containernde sehen, wie viel tatsächlich weggeworfen wird (und sollten im Hinterkopf behalten, dass Supermärkte nur eine von sehr vielen Wegwerfstationen sind). Durch Plattformen wie Aachen containert wird dieses Wissen geteilt und verbreitet. Interessierte, die mal mitkommen und sich selbst aus erster Hand informieren wollen, haben hier eine Anlaufstelle. Außerdem werden immer wieder auch Vorträge und Diskussionsabende organisiert. Denn allein durch das Containern und Öffentlichkeitsarbeit wird das Problem nicht gelöst, ein neues Wirtschaftsmodell, das die Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt, muss her.

Das Ziel: Irgendwann nichts mehr in den Tonnen zu finden. Weil die Produktionsmenge an die Bedürfnisse angepasst wurde.

Bis dahin wird weiter containert, gezeigt was aus den Tonnen gerettet wurde und der kapitalistische Wahnsinn kritisiert. Wer mal mitkommen möchte kann sich gerne bei Aachen containert (auf Instagram: @containern.info; oder dem Bewegungsmelder: https://bewegungsmelder-aachen.de/…/aachen-container…/melden!

Und nochmal der Hinweis: Heute findet der Studentischer Weihnachtsmarkt 2019,13:00-22:00, im Humboldt-Haus statt, mit dabei unter anderem wir und Aachen Unverpackt!
Und Morgen ist auch schon das Foodsharing Weihnachts-Kneipenquizz! Um 16:30 im Café&Bar Zuhause!

 
*** FOODSHARING-ADVENTSKALENDER – Türchen 7 ***