Knast ist mit der härteste Einschnitt in das Leben eines Menschen. Knast bedeutet, dass dir jegliche Freiheit genommen wird. Aber damit hört das Leben nicht auf.
Auch im Knast muss der Alltag bestanden werden. Und Alltag bedeutet hier auch und vor allem Fremdbestimmung, Ungerechtigkeiten und Diskriminierung.
Viele Gefangene ordnen sich dem unter, manche kämpfen dagegen an. Die, die sich gegen das Knastsystem auflehnen und für ihre Würde und die Würde der anderen Gefangenen kämpfen, machen sich in vielerlei Hinsicht zur Zielscheibe der Willkür der Schließer*innen und Gefängnisleitung.
Wir möchten euch zwei kämpfende Gefangene vorstellen, die sich dem Knastsystem beide auf ihre eigene Art widersetzen und sich auch durch die repressiven oder diskriminierenden Maßnahmen des Knastes nicht brechen lassen.

Alexia, eine trans-Gefangene in Köln Ossendorf. Seit mehr als zwei Jahren kämpft sie um die Anerkennung ihrer Persönlichkeitsrechte wie z.B. die Fortsetzung ihrer Transition, Hormone, angemessene Friseurbetreuung usw.
Trotz ständiger trans-feindlicher Situationen lässt sie sich nicht einschüchtern und sucht auch die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Thema trans-Menschen in Haft.

Gabriel Pombo da Silva, anarchistischer Gefangener in Spanien. Hat mehr als 32 Jahre Knast hinter sich, davon 9 in Aachen. Hat immer für die Rechte der Gefangenen und gegen das Knastsystem gekämpft und ist gerade mit der Rache des spanischen Staates konfrontiert, der ihn nochmal 16 Jahre gefangen halten will.
Trotz all der Jahre in Gefangenschaft ist er ein Ausbund an Energie und nicht einen Schritt zurückgewichen.

Beide könnten unterschiedlicher kaum sein und zeigen doch deutlich die Breite und Möglichkeiten von Widerstand und Selbstbehauptung im Knast.
Wir möchten euch von unserer Freundschaft und Erfahrung mit den beiden erzählen und über verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung von Gefangenen sprechen.