Volle Bäuche statt volle Tonnen!

Die weltweite Nahrungsmittelproduktion würde reichen, um weit mehr als die derzeitige Weltbevölkerung zu ernähren. Trotzdem muss jeder neunte Mensch Hunger leiden. In Deutschland sind 1,6 Millionen Menschen auf die Tafeln angewiesen.

Die Versorgung mit Nahrungsmitteln ist trotz enormer Produktivität eine Klassenfrage: Wer viel Geld hat, kann sich gesunde Bio-Lebensmittel leisten. Wer hingegen nur wenig Geld hat ist auf ungesundes Essen aus konventioneller Produktion oder sogar auf Spenden angewiesen. Oder muss Hunger leiden. Gleichzeitig wird tonnenweise gutes Essen weggeworfen – ökologisch ein Desaster. Denn für die Produktion werden oft Wälder gerodet, Flächen versiegelt, Energie aus fossilen Trägern verbraucht – und jede Menge Arbeitskraft unnütz verbraucht, die woanders dringend benötigt würde. Das große Wegwerfen wird vom Staat geschützt. Wer das Essen aus den Tonnen wieder herausholt wird hingegen kriminalisiert.

In dem Vortrag wird am Beispiel Deutschland dargestellt, wie viele Lebensmittel vom Feld bis zu den Endverbraucher*innen weggeworfen werden, und warum das passiert. Es werden Lösungsansätze wie das Konzept vom „bewussten Konsum“ oder die Idee des Konsumverzichts auf ihre Wirksamkeit überprüft und die Rolle von Tafeln und Foodsharing eingeordnet. Und es wird die Frage diskutiert, wie man diese Probleme grundlegend und nachhaltig lösen kann – und die These erklärt, warum das im Kapitalismus undenkbar ist.

Außerdem wird es rechtliche und praktische Infos rund ums Containern sowie zum Kampf gegen die Keiminalisierung von Containernden geben.

Der Referent Christian Walter aus Aachen ist Landessprecher der linksjugend [‘solid] NRW, Mitglied der Sol – Sozialistische Organisation Solidarität und Betreiber der Seite Aachen containert. Er containert seit über zehn Jahren, hat Kampagnen gegen die Kriminalisierung von Containernden organisiert und das Buch „Volle Bäuche statt volle Tonnen!“ geschrieben.