Demonstration zum Atomkriegsmanöver „Steadfast Noon“

Aktion
Datum
Samstag, 09.Oktober 2021
Zeit
12:00 - 15:00
 
Schlossplatz
 
52388 Nörvenich
Eintritt
Frei
Kontakt
Detlef Peikert
Mail
dp-ac@mailbox.org

Es sprechen:

  • Susanne Rössler, ev. Pfarrerin (Düren / Nörvenich )
  • Angelika Claußen, Präsidentin der IPPNW Europa
  • Reiner Braun, Co­Präsident International Peace Bureau
  • Ludo De Brabander, VREDE.be (belgische Friedensbewegung)
  • Hildegard Slabik­Münter, “Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt”
  • Gisi, Slammerin aus Aachen u. Mitglied Seebrücke
  • Musik: Nic Knatterton & die Marmeladenfabrik

Die Luftwaffe der Bundeswehr will Mitte Oktober im Rahmen des Manövers “Steadfast Noon” erneut üben, wie man Atombomben aus unterirdischen Lagern an Tornado-Kampfjets anbringt und diese Bomben im Einsatzziel abwirft. Geübt wird mit Attrappen. Das Atomkriegsmanöver findet jedes Jahr europaweit mit Beteiligung aller NATO-Staaten der „Nuklearen Teilhabe“ statt. Der Fliegerhorst Nörvenich unweit von Köln spielt dabei eine zentrale Rolle. Er ist Ausweichstandort für die auf dem Fliegerhorst Büchel (Eifel) stationierten Tornado-Kampfjets. Weil Büchel für mehrere Jahre wegen Modernisierungsarbeiten (für 259 Millionen Euro!) nur eingeschränkt nutzbar ist, werden Tornados aus Büchel für diese Zeit nach Nörvenich verlegt, um auch an den Manövern weiterhin teilnehmen zu können. In Büchel wird ein „Notbetrieb“ aufrechterhalen.

In der Bevölkerung um Nörvenich regt sich Widerstand, jeden Tag erinnert der Fluglärm an die brisante atomare Bedrohung.
Die Atombomben sollen in den nächsten Jahren ersetzt werden durch lenkbare und programmierbare Modelle. Ein Atomkrieg wird wahrscheinlicher, denn mit programmierbaren „Mini-Nukes“ wird die Einsatzschwelle für Atomwaffen gesenkt.
Die Bundeswehr ist bereit zu einem „atomaren Ersteinsatz“, so ist es in der NATO-Doktrin verbindlich festgehalten.
Die Bundesrepublik hat sich über das völkerrechtswidrige Konstrukt der „atomaren Teilhabe“ völlig dem Atomkriegskurs von NATO und USA verpflichtet und verfolgt die wahnsinnige Idee, einen Atomkrieg regional begrenzen und „gewinnen“ zu können.
Der Einsatz von und die Drohung mit Atomwaffen widersprechen gemäß des Rechtsgutachtens des Internationalen Gerichtshofes von 1996 eklatant dem humanitären Völkerrecht. Jeder Einsatz von Atomwaffen hätte verheerende Auswirkungen und kann nie gerechtfertigt werden!

Atomkriegsübungen und atomare Hochrüstung verschlingen Unsummen, die woanders nötig gebraucht würden. Die neuen Atombomben B 61-12 werden insgesamt rund 10 Milliarden US-Dollar kosten, für die neuen Bomber der Bundeswehr sind Ausgaben von über 8 Milliarden Euro eingeplant. Zum Vergleich: mit dem Geld für die Bomber ließen sich Krankenhausbetten für mehr als 1 Million Menschen finanzieren!

Die USA haben fast alle Verträge zu Rüstungskontrolle und Rüstungsbeschränkung einseitig aufgekündigt. Aber es gibt eine Alternative zu der zunehmenden atomaren Konfrontation: Der Atomwaffenverbotsvertrag der UNO, der im Januar 2021 in Kraft getreten ist! Damit sind Entwicklung, Produktion, Test, Erwerb, Lagerung, Transport, Stationierung und Einsatz von Kernwaffen verboten, desgleichen die Drohung damit, gleichfalls die direkte oder indirekte Übernahme der Kontrolle über Atomwaffen.

Wir fordern:

Absage des Atomkriegsmanövers „Steadfast Noon“
Abzug der Atomwaffen aus Deutschland
Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag
Stopp der atomaren Aufrüstungsprogramme
Beendigung der „Nuklearen Teilhabe“
Abrüsten statt Aufrüsten!

 

 

Demonstration zum Atomkriegsmanöver „Steadfast Noon“