Raus zur Demo am 08. März!

Wir blicken auf zahlreiche feministische Kämpfe zurück. Trotzdem reißt die Gewalt gegen Frauen nicht ab. Weiterhin wird jeden dritten Tag eine Frau von ihrem (Ex)Partner ermordet. Auch in Aachen fand im letzten Jahr ein Femizid statt. Eine Frau wurde in Eilendorf ermordet, weil sie eine Frau ist. Sie wurde erschossen, weil sie sich vom Täter trennen wollte. Obwohl auf einer rechtlichen Ebene Frauen Männern gleichgestellt zu sein scheinen, schlägt sich das in unserem gesellschaftlichen Zusammenleben nicht nieder. Sogar vor Gericht werden Frauen als Anhängsel ihrer männlichen Partner betrachtet. So urteilte das Bundesgericht 2008 im Falle eines Femizids, dass der Täter nicht des Mordes schuldig war. Das Gericht konnte kein niederes Motiv erkennen, weil der Täter sich um sein Eigentum beraubt fühlte.

Diese Zustände erschrecken zwar, sie sind aber nicht verwunderlich. Schließlich fußt der Kapitalismus auf der strukturellen und direkten Gewalt gegen Frauen. Kapitalismus und Patriarchat sind miteinander untrennbar verbunden. Das kapitalistische Patriarchat ist auf ein binäres Geschlechterbild angewiesen. Denn es ist notwendig, dass im Kapitalismus Sorge- und Carearbeiten möglichst günstig erledigt werden. So wird diese Arbeit geschlechtlich aufgeladen und die Kategorie Frau wird zur Zwangsidentität. Sobald Frauen diesem Zwang entkommen wollen, müssen sie auf ihren Platz verwiesen werden. Dies gilt auch für Menschen, die sich außerhalb von binären Geschlechtermodellen verorten und somit aus diesen Zwangskategorien versuchen auszubrechen. Denn auch trans, inter, nicht binäre oder agender Personen stellen ein Angriff auf diese Binarität dar. Sie werden nur in ihrer Marginalisierung geduldet.

Das Versprechen, diese täglich erlebte Gewalt im Kapitalismus aufzulösen, ist nicht einhaltbar. Ein neues Gesetz oder eine neue Rechtsreform wird uns nicht retten. Deswegen werden wir selber tätig und kämpfen gemeinsam für ein Ende der Gewalt auf allen Ebenen.

Darum: Wandle Wut, Trauer und Angst in Widerstand

Für eine feministische Revolution!

Im Anschluss an die Demonstration wird es noch die Möglichkeit geben im AZ Aachen zusammen zu kommen und ein oder zwei Getränke zu trinken.