Stolperstein-Aktion
27. Januar: Auschwitz-Gedenktag
Einladung zur Stolperstein-Aktion der linksjugend [‘solid] Aachen
Wir polieren Stolpersteine, die in Gedenken an die Opfer der Nazi-Diktatur verlegt wurden. Dazu treffen wir uns um 17 Uhr, die Aktion wird maximal zwei Stunden dauern.
Damit das Corona-Infektionsrisiko möglichst gering ist werden wir uns in kleine Gruppen aufteilen. Für die Planung bitten wir um Anmeldungen unter linksjugendsolidaachen@gmail.com. Angemeldete bekommen den Treffpunkt.
Zum Hintergrund: Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Bis dahin fielen allein in diesem Lager bis zu 1,5 Millionen Menschen der faschistischen Tötungsmaschinerie zum Opfer, vor allem Jüd*innen, die Opfer des antisemitischen Vernichtungswahns der Nazis wurden.
Wir gedenken am 77. Jahrestag den Millionen Opfern des Faschismus: Neben Jüd*innen auch Kommunist*innen, Sozialdemokrat*innen, Gewerkschafter*innen, Homosexuelle, psychisch Kranke, als „Zigeuner*innen“ diffamierte Menschen, Menschen mit Behinderungen und viele weitere, die nicht in das Weltbild der Nazis passten.
Auch wenn das Ende der Nazi-Herrschaft sich dieses Jahr zum 77. Mal jährt reicht es nicht bloß daran zu erinnern. Denn, wie Bertold Brecht richtig feststellte: “Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!” Deswegen ist die Erinnerung an die Schrecken die faschistische Diktatur vor allem auch eine Mahnung, heute gegen Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und rechte Kräfte zu kämpfen!
Zuletzt kam es im Umfeld sogenannter „Corona-Demos“ immer wieder zu Versuchen, die Nazi-Diktatur zu relativieren – so tragen Teilnehmer*innen dort „Judensterne“, in denen „umgeimpft“ steht, oder sprechen im Zusammenhang der Impfkampagne von „Euthanasie“, also dem gezielten Mord von Menschen, die laut der Nazi-Ideologie „nicht lebenswert“ waren. Aber auch die Anschläge von Halle und Hanau, das Bekanntwerden rassistischer Strukturen bei der Polizei oder die Wahlerfolge der AfD machen deutlich, dass der Kampf gegen das Vergessen und und gegen rechte Kräfte heute nötig ist. Dabei bieten rechte Kräfte gar keine Lösung für die drängenden Probleme wie die Unterfinanzierung und Privatisierung des Gesundheitswesens, teure Mieten oder ein selektierendes Bildungswesen – stattdessen erschaffen sie Sündenböcke. Und das sind meist die, die am wenigsten für die Probleme können und schon jetzt am heftigsten darunter leiden. Und doch bieten solche Probleme ein Fundament, auf dem rechte Demagogen hetzen können. Deswegen sind wir der Meinung, dass der Kampf gegen Judenhass, Rassismus, Nationalismus und Diskriminierung allgemein verbunden werden muss mit dem Kampf für ein gutes Sozialwesen, sichere Jobs und ein gutes Leben für alle Menschen.
Wir laden alle dazu ein, diesen Kampf mit uns zu führen!